Dienstag, 26. Juni 2018

Reise in die Vergangenheit....

Als Krieg und Not in Österreich herrschte, war meine Mutter ein kleines Kind.
In Wien war es noch schwerer, ein Kind ausreichend zu ernähren, als im ländlichen Raum und auch die täglichen Bombenangriffe trugen zur Traumatisierung und Schädigung der Gesundheit der Kinder bei.
Es war eine humanitäre Hilfe und Rettung für viele, dass tausende Kinder in verschiedenen Ländern von tausenden Familien für Wochen und Monate im Zuge der Kinderlandverschickung aufgenommen, in die Familien integriert und wieder aufgepäppelt wurden.
Meine Mama kam 1946 halbverhungert, mit Ringen unter den Augen in die Schweiz zu einer Familie, die eine Bäckerei-Konditorei am Rande des Zürichsees betrieb.
Was soll ich sagen: ein kleines Kind mit Heimweh - aber im Paradies!
Sie erzählt noch heute mit großen Augen, von den Dingen, die sie dort zum ersten Mal sah und aß und wie sie dort das Wunder der heilenden Wirkung von Schokolade erlebte.
Vor einigen Wochen sprach sie nun zufällig wieder über diese lebensrettende Zeit in der Schweiz mit meiner Tochter - also ihrer Enkelin, die zufällig am Flughafen Schwechat arbeitet.
Und sie sagte (zum ersten Mal) den Satz: "Ich möchte das schon gern noch einmal sehen, wie das jetzt dort aussieht."
Und meine Tochter, die passionierte Flug(zeug)henn´ :"Na, dann machen wir das doch!"
Und heute sind die beiden morgens abgeflogen, um zu sehen, wie sehr sich das kleine verschlafene Dörfchen aus dem Jahre 1946 wohl bis heute verändert hat....