Mittwoch, 16. April 2014

Lampenfieber und andere Nerveng´schichtln ....

Die jubilierende Freude, die man beim musizieren auf einer Bühne vor Publikum ja haben sollte, ist ja oftmals getrübt von einer hundsgemeinen Heimsuchung : Lampenfieber !
Da lernt und übt und probt man - die Töne sitzen, der Text endlich auch - das Bühnenoutfit ist gewählt - man ist vorbereitet und bereit, und dann das :
Man wacht bereits um 6h früh mit rasendem Herzklopfen auf ( obwohl man sich bis 10h ausschlafen wollte) und hat Bauchweh, die Hände schwitzen und man kann sich auf nichts konzentrieren.
So geht das dann den ganzen Tag bis zum ersehnten und gefürchteten Moment, wenn es dann endlich, endlich losgeht und ab da kriegt man eigentlich von rundherum nichts mehr mit, weil man voll konzentriert mitten im Moment ist und strahlend lächelnd das eingelernte Programm abspult...
Oft und oft hab ich an solchen Morgen meine Entscheidung verflucht und mir versprochen, nie, nie mehr bei einem Konzert zuzusagen und mich gefragt, welcher Teufel mich da wohl geritten hat und warum ich mir das eigentlich antue ?
Was dagegen hilft ? Also ehrlich, nicht viel - bei mir sind´s ein paar Tropfen Bachblüten (Rescue) und das Wissen, dass es vielen so wie mir geht und das große Nervenflattern eben dazu gehört.
Ich habe mit wirklich vielen Künstlern darüber gesprochen und viele, ganz besonders die ganz Guten, die eigentlich vor Nichts und Niemand mehr Angst haben müssten, - wirklich viele haben mir bestätigt, dass es ihnen genauso geht...
Und komischerweise beruhigt mich das - denn da sehe ich, es kommt nicht daher, dass man nicht gut genug ist, dass man zu wenig kann oder zu wenig Selbstbewusstsein hat - es ist einfach eine Sache der Sensibilität und der Persönlichkeit - wenn man alles sehr ernst nimmt und nichts zu leicht, wird man sich halt ein bisschen schwerer tun, als andere.
Es gibt Musiker, die lachen, tratschen und blödeln bis kurz vor dem Auftritt die ganze Zeit herum, während die anderen kein Wort mehr heraus bringen und ins Leere starren. Es gibt Sängerinnen, die keinen geraden Ton treffen und sich darüber gar keine Gedanken machen, weil sie´s selber nicht hören und völlig unbekümmert auf die Bühne hüpfen. Es gibt Musiker, die derart begnadet ein Instrument spielen können, dass andere für solch ein Talent morden würden - und die selbst so voller Selbstzweifel sind, dass sie sich vorher mehrmals übergeben müssen.
Es gibt wirklich sämtliche Spielarten der Auftrittsspannung - es ist für viele die reinste Folter - allerdings fühlt man sich in diesen Stunden aber auch so lebendig wie nie !

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