Dienstag, 20. September 2016

Kleine Reise nach Italien - die Ankunft

Schon länger war uns klar, dass wir unbedingt wieder ans Meer und überhaupt mal hier wieder raus müssen.
So schlapp wir auch während unserer Krankheit waren: schniefend, hustend, in Decken gewickelt lagen wir nebeneinander auf der Couch und klickten uns durch -zig Strandhotels.
Ich plädierte für Grado - er war für Lignano - wir einigten uns friedfertig auf Caorle, weil wir dort beide noch nicht waren, beziehungsweise in so früher Kindheit waren, dass wir uns beide nicht mehr daran erinnern konnten.
Bei der Hotelauswahl galten folgende Prioritäten:
Strandnähe, aber nicht direkt am Strand - nur kein Lärm !
Zentrumsnähe, aber nicht zu nahe - nur kein Lärm !
Klimaanlage und Meeresblick - auf jeden Fall !
Nach dieser einfachen Checkliste war ein geeignetes Hotel bald gefunden und ein kurzes, freundliches Telefonat später war klar: DORT fahren wir hin!
Bis zu unserer Abreise blieben noch 2 Wochen Zeit, um gesund zu werden und alles vorzubereiten.
Ich war zwar noch etwas angeschlagen, aber der Beatman war schon wieder ziemlich fit, als wir endlich Sonntag früh (8h) das vollbepackte Auto bestiegen und Richtung Italien losfuhren.
Diesmal ohne Schlagzeug, dafür mit Gitarre.
Wir fuhren mit Stanley´s Wagen : einem alten, eleganten, geräumigen Jaguar, der nur einen kleinen Fehler hat: er ist eine empfindliche Diva mit Hang zu überraschenden Funktionsstörungen.
Die erste servierte er uns gleich, als wir knapp nach Wiener Neustadt waren:
Hochgestimmt hatte der Beatman das Schiebedach geöffnet ,wir ließen uns den Fahrtwind durchs Haar wehen und sangen lauthals "Cosi piccola - e fragile" mit - bis uns allerdings die Sonne zu stark auf den Kopf brannte und wir das Schiebedach wieder schließen wollten.
Aber, erraten: es ließ sich nicht mehr schließen, so oft wir den Knopf auch drückten. Wir fuhren also auf einen Rastplatz, räumten den halben Kofferraum aus, um zum Werkzeug zu gelangen und fummelten ergebnislos eine Weile an dem widerstrebenden Teil herum, riefen dann beim ÖAMTC an, der gelbe Engel parkte sich kaum fünf Minuten später (!) neben uns ein und half uns mit einer Kurbel aus. Er kurbelte, wir ruckelten - und das Schiebedach ließ sich schieben und - schließen !
Erleichtert, aber deutlich gedämpfter setzten wir unsere Reise fort.
Ehrenhalber muß aber eingeräumt werden, dass uns der Wagen bis auf kleinere Mätzchen des Automatikgetriebes keine weiteren  Störungen mehr bot.
Gut, dass die Klimaanlage nicht funktionierte, war uns ja schon vorher bewußt und dass es ab mittags in Italien bei Sonnenschein ziemlich warm wird, war zu erwarten.
Dennoch fühlte ich mich, als ich nachmittags um 4h aus dem brütend heißen Auto plumpste und ins Hotel kroch, wie eine zu lange gekochte Nudel....
Endlich angekommen folgten wir unserer gewohnten Hotelzimmer-Bezugsroutine: ICH breche erstmal auf dem Hotelbett zusammen und bin nach einer Stunde mit Ausräumen, Frischmachen und Heimischfühlen beschäftigt.
ER hüpft flott unter die Dusche, zerrt frische Klamotten aus dem noch halbgeschlossenen Koffer, zieht sich um, erkundet das Hotel und die nähere Umgebung, geht eventuell schwimmen, auf einen Kaffee und einkaufen. (Es gibt immer irgendwas!)
Nach ein, bis zwei Stunden treffen wir wieder zusammen - und jeder hat sich auf seine Weise erholt.
So auch diesmal:
Hocherfreut kam er mit neu erworbener Luftmatratze zurück und berichtete vom freundlichen Geplauder mit Hoteldirektor, Concierge, Strandmeister und Verkäufern.
Freundliche, höfliche, nette Menschen machen aus dem Beatman ein strahlendes, fröhliches, übermütiges Kind - hach, Italien!
Und so zogen wir los und stürzten uns, noch ein bißchen blass, in das typische italienische Badeorte-Abendgewimmel. Überwältigt blieben wir bei fast jedem Geschäft hängen, ließen uns von vielen Verkäufern ihre Schätze zeigen und merkten erst, dass wir wohl stundenlang unterwegs gewesen waren, als wir endlich in einer Pizzeria stöhnend auf die Stühle sanken.
Die hauchdünne, knusprige, duftende Pizza stand nach höchstens zehn Minuten vor uns und wir nickten uns mit vollem Mund höchst zufrieden zu und waren uns einig: Wir habens gut getroffen!



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