Mittwoch, 10. September 2014

"Bei uns am Theater.....!" Stanley Oliver

In letzter Zeit sind die Studiotermine des Beatman weniger geworden, dafür stehen wieder mehr Live-Auftritte mit verschiedenen Bands auf dem Terminplan.
Morgen als Musikunterstützung bei einem Kabarettisten und Samstag als Einspringer bei einer Soulband, vorige Woche Gig mit der Countryband....
Dazu kommt ein derzeit laufender Workshop jeden Vormittag, ein paar Wochen lang....
Es ist wirklich zum Lachen: es gibt Wochen, da tut sich überhaupt nichts - man ist völlig frei von morgens bis abends - so dass man schon fast schlechtes Gewissen bekommt, und dann kommt alles auf einmal und zugleich!
Denn gerade bei einem ohnehin vollen Terminkalender segelt aus dem heiteren Himmel ein unerwartetes, völlig neues Projekt an ihn heran: das Theater !
Wunderbarerweise gibt es am Sprechtheater auch Stücke, in denen Couplets oder sonstige musikalische Einlagen und Untermalungen eingelagert sind und manche Regisseure greifen die dramaturgische Variationsmöglichkeit auf.
Da für mich Musik, Rhythmus und Melodien sowieso eine große Rolle spielen und Stimmung und Gefühl übertragen, empfinde ich so eine Verstärkung oder auch Auflockerung in einem Theaterstück wirklich als den Tupfen auf dem " i ".
Und nun hat sich ein alter Freund des Beatman, der seit ein paar Jahren musikalischer Leiter an einem Theater ist, an ihn gewandt und gefragt, ob er sich diese Aufgabe vorstellen könne ?
Was für eine Frage !!
Der Beatman ist Feuer und Flamme und pilgert mehrmals die Woche nachmittags, nach seinem Workshop zur Theaterprobe!
Wenn er dann spätabends nach Hause kommt, ist er randvoll mit Geschichten:
im Workshop am vormittag passieren oft unangenehme zwischenmenschliche Reibereien - bei der Theaterprobe ergeben sich dagegen wunderbare, humorvolle aber auch skurille Gespräche und Begebenheiten.  Heute wird eine Szene auf eine bestimmte Weise ( zB mit Geige und Gitarre) eingeprobt, morgen verworfen und stattdessen mit mehrstimmigem Gesang inszeniert.
Ich würde mit meiner pragmatischen Art dort wohl durchdrehen - aber ER schwimmt wie ein Fisch im Wasser und leuchtet, angezündet durch die völlig neue Aufgabe und Herausforderung.
Er ist tief beeindruckt von den offenen, menschlich warmen und hochintelligenten Schauspielern, die er dort kennenlernt und ist glücklich über die Möglichkeit, viel Neues zu lernen und ausprobieren zu dürfen!
Und natürlich hat sich in sein Sprechverhalten hier zu Hause auch eine ganz neue Attitüde eingeschlichen, die wir kindisch kichernd immer übertriebener darstellen :
Wann immer einer von uns im Haushalt etwas besser weiß oder zu beanstanden hat - mit hochmütig erhobenem Arm mit erhobener Stimme: " BEI UNS AM THEATER macht man das ja ganz anders!" donnern.
Und Abgang.

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