Donnerstag, 12. März 2015

Musiker lieben Instrumente

Ein Musiker, der sich aus vollem Herzen mit seiner Musik und seinem Instrument beschäftigt, bekommt mit der Zeit ein ziemliches Nahverhältnis zu diesem Instrument.
Er kennt nach einiger Zeit die Stärken und Schwächen, den Sound, die Finessen...
Naturgemäß kauft man sich zu Anfang meistens ein mittelgutes Allroundinstrument. Mit der Zeit und dem Fortschritt des Könnens durch das Üben, stößt man an die Grenzen des Gerätes oder man lernt durch gemeinsames musizieren bei anderen Musikern andere Instrumente kennen.
Der nächste Weg führt dann meistens in ein größeres Musikgeschäft, wo man verschiedene Instrumente ausprobieren kann und mehrere Facetten kennenlernt.
Dabei kommt es manchmal zu spontanen Liebesanfällen, die auch durch vernünftige, sachliche Logik begründet werden können - und man trägt stolz ein Zweitinstrument ( das Bessere!) nach Hause.
Dieser Vorgang wiederholt sich, da es immer wieder neuere, bessere Instrumente auf dem Markt gibt - aber auch, weil es doch auch immer wieder Musiker gibt, die aus welchen Gründen immer, ihre gebrauchten Instrumente verkaufen...
Mit den Jahren kommt so bei einigen Musikern eine ganz nette Sammlung zusammen.
Das erscheint einem noch ganz normal, solange sich ein Musiker mit einer Instrumentengattung beschäftigt : also der Beatman zB mit dem Schlagzeug.
Als wir uns kennenlernten, fand ich es daher ganz normal, dass er 3 vollausgestattete Schlagzeug-Sets besaß. Man kann ja zB nicht Jazz mit einem Rock-Schlagzeug spielen. Ganz klar.
Zu seinem nächsten runden Geburtstag bekam er von uns ( der Familie) sein damaliges Traumschlagzeug ( ein blaues, überwältigendes RiesenDing) als Geschenk.
Und im Laufe der Jahre wanderten noch ein paar dieser umfangreichen Geräte über unsere Schwelle, so dass wir nunmehr bei Nummer 7 stehen.
Und wir lieben sie alle.
Nun ist aber der Beatman nicht einfach so Schlagzeuger, sondern Musiker und beschäftigt sich seit seinem 7. Lebensjahr auch mit Trompete, Gitarre, Bass und Klavier.
Muß ich noch mehr sagen...?

Ich möchte hier keine Aufzählung beginnen, nur so viel: es sind hier schon viele Musiker, die schon einiges Verrücktes gesehen haben, beim Besuch unseres Studios "in die Knie gegangen".
Und ich sage das nicht um anzugeben, sondern um Mitleid zu heischen!
Im Keller unseres Hauses ist bald kein Fußbreit mehr frei - Raum um Raum fällt diesen, sich vermehrenden Instrumenten, zum Opfer! Es gab hier früher ein Partystüberl und einen Fitnessraum - alle beide dahingerafft!

Meine letzte Zuflucht ist die Waschküche - aber diese Bastion verteidige ich raffiniert mit aufgetürmten Wäschebergen - dass dafür die Schränke im oberen Geschoß leer geräumt sind, psst, das bleibt unter uns...!
Und MICH trifft an diesem, außer Kontrolle geratenen, Instrumentenwahnsinn ehrlich die geringste Schuld - meine 9 Mikrophone nehmen so gut wie keinen Platz weg!




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