Donnerstag, 20. November 2014

Meine zwei Geheimtipps zum Singen

Eines gleich vorneweg: ich bin keine Anhängerin von Esoterik und stehe den meisten Lebenshilfe-Richtungen äußerst skeptisch gegenüber.
Ich bin ein sehr bodenständiger Mensch und Missionierungen in dieser Richtung prallen an meiner sturen Logik und Vernunft ab.
Das muß ich vorausschicken, denn mein erster Hinweis zum leichteren Singen geht in diese Richtung. Egal, was Ihr darüber denkt - ich hab es ausprobiert, mir hat es geholfen und ich habe auch andere Sängerinnen mit dieser Methode arbeiten gesehen - und es hat fast immer gewirkt!


Dass singen sehr viel mit Luft und Atmen zu tun hat, ist klar. Aber dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, mit dem Atem beim singen umzugehen, wußte ich nicht.
Ich habe eine sehr gute Freundin, mit der ich auch gemeinsam in einer Band singe. Und obwohl wir beide von der Stimmfarbe und der Lage her ähnliche Stimmen haben, ist mir immer schon aufgefallen, dass unsere "Art" zu singen sehr unterschiedlich ist.
Ich habe ständig ihre kraftvolle und druckvolle Art zu singen bewundert und habe mich bemüht, es ihr gleichzutun, kam aber nie klar damit.
Sie war es dann, die mir den entscheidenden Hinweis gab und mich zu unserem ersten gemeinsamen Gesangsworkshop nach Eisenstadt mitnahm. Sie hatte nämlich davon gehört, dass es verschiedene Atemtypen gibt und unsere Gesangslehrerin, AnneMarie Höller, in dieser Richtung unterrichtete.
Bereits in der ersten Stunde bekamen wir eine Kurzeinführung in die Terlusollogie, wir machten einige Übungen und Tests und waren verblüfft!
Mir wurde klar, dass ich Einatmerin bin (atmet aktiv ein und passiv aus) und meine Bandfreundin ist Ausatmerin. Sie atmet aktiv aus und kann daher mit "Druck" singen, ich hingegen sollte die Luft eher strömen und fließen lassen.
Auch in der Körperhaltung gibt es Unterschiede: sie kann die höchsten oder stärksten Töne singen, wenn sie sich nach vorne krümmt und mit dem Popo ein leichtes "Stockerl" macht. Ich hingegen tue mich am leichtesten mit nach hinten geneigtem Kopf, nach hinten gelehnt und aufrecht stehend.
Es war für mich solch eine Erleichterung zu sehen, dass ich mit weniger Anstrengung viel weiter kam. Natürlich kommt so eine Veränderung nicht in ein oder zwei Tagen, es gehört Training und Ausprobieren und Zeit dazu.
Falls Ihr also wissen wollt, ob Ihr Einatmer oder Ausatmer seid und was das sonst noch für Auswirkungen haben könnte, lest Euch das hier einfach mal durch:


http://www.terlusollogie.de/


Und mein zweiter Tipp betrifft einen ganz anderen Bereich als die Töne.
Bevor ich den Beatman traf, legte ich meine ganze Aufmerksamkeit auf die Töne und die Phrasierungen. Ich liebte das Vibrato (klar, wenn man Ella Fitzgerald-Fan ist!) und lange, schmelzende Töne, besonders am Ende einer Phrase.
Durch die gemeinsame Arbeit mit dem Beatman lernte ich die enorme Wichtigkeit des Timings, der Rhythmik und des percussiven Singens kennen.
Wenn ich es auch anfangs nicht hören und glauben wollte, ist mir nun auch klar geworden, dass ein Lied durch übertriebenes Ziehen und Dehnen der Töne ungemein verliert und für den Zuhörer alles andere, als schön anzuhören ist. Im Gegenteil: dieses "Draufsetzen" auf Töne ist unerträglich.
Das macht für mich auch die vielen Castingshows im TV mittlerweile unerträglich, weil oft das Motto lautet : laute und lange Töne schreien!!
Man sollte auch nie vergessen: der Ursprung jeglicher Form von Musik ist die Trommel und somit der Rhythmus!
Wir haben oft verschiedene Versionen von Songs aufgenommen und verglichen: am Schönsten war es immer, wenn der Song "swingt" - und nicht wenn er "sich zieht".....
Man tut sich also als SängerIn einen großen Gefallen, wenn man sich auf die Rhythmik konzentriert - wenn der "Swing" passt, fällt auch der eine oder andere "schräge" Ton nicht so ins Gewicht!


Glaubt mir: das ist für mich eine immerwährende schwierige Übung und ob Triolen und ich jemals Freunde werden, weiss der Himmel! Aber ohne Triolen keinen Bossa Nova!
Es hilft nichts - da muß ich durch!







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